Keine „reine“ Neuauflage
Es handelt sich nicht um eine reine Neuauflage, sondern das Roco Line Gleis wurde in Details überarbeitet. Das Gleisraster des Roco Line Gleises ist gut durchdacht und wirkt auf den ersten Blick auf mich sehr vielversprechend. Besonders positiv fällt mir dabei auf, dass sich im Roco-Line Gleisraster die schlanken 10° Weichen und die steileren 15° Weichen auch kombiniert einsetzen lassen. Anders als beispielsweise bei dem beliebten Gleis des Marktführers, bleibt der Gleisabstand im Roco-Line Bettungsgleis bei schlanken, wie bei steilen Weichen, immer gleich. Das ist in meinen Augen ein enormer Vorteil. Der Raster-Gleisabstand beträgt 61,6 mm.
Roco Line – Ein gutes Angebot an Weichen
Weitere Pluspunkte – wenn man beispielsweise C-Gleis oder A-Gleis zum Vergleich heranzieht – ist das Angebot an Weichen. Roco bietet, neben den Doppelkreuzungsweichen (DKW) in 10° und 15°, auch einfache Kreuzungsweichen (EKW) im Gleisprogramm „Roco Line mit Bettung“ an. Auch die Dreiwegeweiche wirkt, durch den Versatz der Abzweige, auf mich deutlich gefälliger, als die Dreiwegeweichen manch anderer Hersteller. Neben den genannten 10° und 15° Weichen, DKW sowie EKW, beinhaltet das Programm Bogenweichen in drei Radien.
Ein Gleisverbinder für den Übergang
Auch an die Kombination, mit anderen Gleisen mit 2,5 mm hohen Gleisprofilen, haben die Entwickler bei Roco gedacht. So kann mit einem speziellen Gleisverbinder Schienen mit 2,1 mm Profilhöhe und Schienen mit 2,5mm Profilhöhe verbinden. Mit dem nicht unbedingt nötigen Übergangsgleis 42414, das in seiner Länge dem G1/4 entspricht, wird der der Übergang z.B. zu PIKO Hohlprofilgleisen noch etwas leichter gelegt werden. Auch zu gleisbettlosen Systemen, wie dem PIKO A Gleis ist der Übergang möglich. Hier muss – ebenso wie bei Roco Line ohne Bettung – lediglich der fehlende Unterbau ausgeglichen werden.
Das Gleisbett wirkt recht breit, liegt in den Proportionen aber ebenfalls recht nah am Original.
Farblos – aus gutem Grund
Roco verzichtet bei der Produktion auf die farbliche Gestaltung der Gleise und überlässt diese Aufgabe dankenswerterweise den Modellbahnern. der Anbieter rechtfertigt diese Entscheidung mit ökologischen und ökonomischen Gründen. Aufwendige chemische Prozesse und die Entsorgung von Rückständen belasten das Ökosystem und verursachen überdies hohe Kosten, die Schlussendlich auch das Produkt unnötig verteuern würden. Hier haben die Modellbahner doch ausreichend Möglichkeiten, die Gleise nach eigenem Gusto zu gestalten.
Vorläufiges Fazit zum Gleis Roco Line mit Bettung
Die Roco Modellbahn bekommt wieder frischen Wind, durch ein modernes Bettungs- Gleis, das in meinen Augen vergleichbare Konkurrenten in den Schatten stellt. Es gibt ein gutes Angebot an Weichen mit zwei Abzweigwinkeln und drei verschiedenen Bogenweichen. Es bietet insgesamt acht Radien, davon fünf parallel einsetzbar sowie die Möglichkeit die Radien 09 und 10 als paralleles Paar einzusetzen, beispielsweise als sanfter Einstieg in die Kurven. Wem das nicht ausreicht, der kann auch noch auf ein Flexgleis mit Bettung zurückgreifen. Damit sind dann den Möglichkeiten wohl kaum noch Grenzen gesetzt.
Gleispläne mit dem Roco Line Gleis
Ich habe schon begonnen, erste Gleispläne zu entwerfen und werde daher sicher nicht zum letzten Mal Beiträge zu diesem Gleis veröffentlichen.
Gleisplan mit dem Roco Line Gleis „Aggertalbahn“
Der vergleichsweise hohe Preis der Roco Gleise mag gerechtfertigt sein, jedoch ist er sicher für viele ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für ein Gleissystem. Den Moba-Einstieg mit Roco macht er jedenfalls nicht attraktiver. Der Marktführer Märklin bindet durch sein – in meinen Augen – besseres Angebot für Einsteiger, weiter die Mehrheit der Modellbahnanfänger an sich.