10 wichtige Überlegungen
vor dem Gleisplan
egal ob man selber einen Gleisplan erstellen möchte oder ob man sich dazu in einem Forum oder bei Freunden Hilfe holt: Es gibt einige Punkte über die man im Vorfeld nachdenken sollte.
egal ob man selber einen Gleisplan erstellen möchte oder ob man sich dazu in einem Forum oder bei Freunden Hilfe holt: Es gibt einige Punkte über die man im Vorfeld nachdenken sollte.
Eine typische Fragestellung im x-beliebigen Modellbahn-Forum sieht beispielsweise so aus: Heinz S. aus K. „Ich habe eine Platte 3m x 1,2m hat jemand einen guten Gleisplan für mich?“. Danach hagelt es sofort Nachfragen: „Welche Spurweite?“; „… welche Ausstattung?“; „… wir brauchen mehr Informationen um helfen zu können“ usw.
Wenn man jedoch seine Frage schon mal mit wichtigen Eckdaten ergänzt, erntet man Lob für die präzise und wohl vorbereitete Fragestellung und bekommt überdies rasche und zielsichere Hilfe bei der Planung. Das macht dann auch allen Spaß.
Wenn dem so ist, kann man auch Pläne gar nicht richtig Einschätzen. Wo stecken Fehler? Bereitet mir die fertige Anlage überhaupt ausreichend Spielspaß? Es gibt natürlich viel mehr Punkte, die man beachten kann und ggf. sollte. Je tiefer man in die Materie eintaucht, desto individueller und präziser werden die Vorstellungen.
Trotzdem zum Beginn stehen fast immer die gleichen 10 Punkte. Und genau hier setzt die folgende Liste an: Am Beginn der Planung und beim Einstieg oder Wiedereinstieg in das faszinierende Hobby MODELLBAHN.
Es dürfte wohl häufig der Fall sein: Die Anlage ist fertig, die ersten „Runden“ sind gedreht, in jedes Stumpfgleis ist eingefahren worden und … man stellt fest, dass man bei der Planung wohl den ein oder anderen Fehler gemacht hat. Ich kann nur jedem empfehlen, sich für die Planung ausreichend Zeit zu nehmen. Die 10 wichtigen Überlegungen können hier schon weiterhelfen. Mir wurde das Buch „Anlagen Planung für vorbildgerechten Modellbahn-Betrieb – MIBA Planungshilfen“ empfohlen und es war für mich eine große Bereicherung. Otto O. Kurbjuweit trifft mit seinen Ausführungen meinen Nerv und hat meine Herangehensweise nachhaltig verändert.
Die Punkte wurden in der Facebook Gruppe Modellbahn Gleispläne erarbeitet und anschließend in einer Umfrage bewertet. Das Ergebnis sollte also in etwa repräsentativ sein.
Hier ist zuerst sicher die tatsächliche Größe der eigentlichen Modellbahnanlage gemeint. Wer aber auch die Maße und die Anordnung im Raum ausführlich beschreiben kann, bekommt unter Umständen weitere wertvolle Tipps. Ein anderer Aufbau könnte beispielsweise eine viel längere Fahrstrecke ermöglichen. Auch die Form der Anlage spielt dabei eine Rolle. Es gibt neben dem Rechteck noch weitere Anlageformen: L , U, Zungenanlage, Rundum. Zu guter Letzt sind Position von Türen, Fenstern und Heizkörpern nicht unwichtig, da diese Einfluss auf die Anlage haben.
Beispielsweise die hierzulande weit verbreitete zweispurige Hauptstrecke mit Durchgangsbahnhof, dazu eine Nebenstrecke mit Endbahnhof am Bergwerk. Es könnte auch ein Nebenstrecken-Konzept sein, mit Spitzkehre und Endbahnhof.
Möchtest Du möglichst lange Züge fahren sehen oder lieber viel Landschaftsgestaltung realisieren? Gefallen Dir schnelle Vorbeifahrten und Zugbegegnungen oder würdest Du lieber rangieren und Güterwagen in entsprechenden Stationen und Anschlüssen zustellen? Ist es am Ende vielleicht sogar realistischer Fahrbetrieb nach Fahrplan mit einem oder mehreren Zugführern?
Na klar, die Spurweite spielt natürlich bei der Planung eine wesentliche Rolle. Schließlich ist sie die Größe, die direkten Einfluss auf das Potenzial der zur Verfügung stehenden Fläche hat.
Genau! Eine Modellbahn ist ein Abbild der Wirklichkeit. Also muss man sich auch fragen, was man abbilden möchte. Will man eine Stadt bauen, soll eine bestimmte Industrieanlage gezeigt werden oder ein Bergwerk. Möchte man ein Bahnbetriebswerk auf der Anlage zeigen oder die Sägemühle am rauschenden Bach? Hier gibt es für jeden Geschmack unendlich viele Möglichkeiten und Ideen, die der Anlage ihren ganz persönlichen visuellen Charakter geben.
Ja Epoche. Was ist das? Nun meinem ältesten Sohn (9) ist es relativ egal ob der ICE gerade eine Dampflok überholt. Der erwachsene Modellbahner nimmt es damit evtl. schon etwas genauer. In der Facebook Gruppe herrschte auch ein wenig Uneinigkeit, ob die Epoche für den Plan relevant ist. Ich finde schon, da sich in den Epochen auch Bedingungen geändert haben. Beispielsweise müssen heute keine Dampfloks mehr gewendet und versorgt werden. Das hat Endbahnhöfe und vor allem Betriebswerke verändert. Die Einordnung der Epochen kann man vielerorts nachlesen. Auch die Anbieter von Modelleisenbahn unterteilen ihre Modelle in die 6 Epochen. Die am umfangreichsten ausgestattete und weithin beliebteste Epoche ist sicher Epoche III, die zwischen 1945 und 1970 angesiedelt ist.
Was ist denn Point to Point? Fast schon instinktiv schaut jeder Anfänger nach einem Oval im Gleisplan, sodass die Züge schön im Kreis fahren können. Dagegen ist nichts einzuwenden, doch es geht auch anders. Züge fahren von einem Ende der Strecke zum anderen. Dabei bedeutet das nicht, dass die Strecke Schnurgerade verläuft. Sie kann ebensogut in einer Spirale oder einem offenen „Oval“, über Zungen oder Schenkel der Anlage führen und so einen echten Eindruck von Distanz und Fahrstrecke erzeugen. Das Point to Point Konzept bietet einiges an Vorteilen und Möglichkeiten, sodass es sich durchaus lohnt, sich einmal damit auseinander zu setzen.
Diese Frage ist natürlich eng mit den Motiven in Punkt 5 verknüpft und könnte evtl zusammengefasst verstanden werden. Trotzdem bietet eine Region auch immer noch regionale Besonderheiten, die auch Einfluss auf den Plan haben. Hohe Berge, Flachland, ein romantisches Flusstal. Aber auch reale Gegenden wie der Schwarzwald mit der weltbekannten Schwarzwaldbahn oder Westerwald und Siegerland mit den verschiedenen Bergwerken, haben ihre eigene Eisenbahnidentität, die in einen Gleisplan einfließen kann.
Was ist das jetzt schon wieder? Die Frage könnte auch lauten: „Kann die Anlage immer stehen bleiben oder soll sie mal verstaut oder transportiert werden?“ Wenn sie stehenbleiben kann und soll, muss man hier nicht weiter nachdenken. Darüber hinaus gibt es vor allem 2 Möglichkeiten, die verbreitet sind und bei der Planung berücksichtigt werden können. Module und Segmente. Module sind im Prinzip Streckenteilabschnitte auf genormten Holzkonstruktionen. Vereine verwenden beispielsweise ein bestimmtes Modulkonzept, um so bei Treffen eine große „modulare“ Anlage zu errichten. Modulanlagen können ständig erweitert und fast beliebig zusammengesetzt werden. Bei Segmenten handelt es sich hingegen und eine Anlage, die aus mehreren, unterschiedlichen Teilen zusammengesetzt wird. Jedes Teil hat seinen festen Platz , wie in einem Puzzle. Die Anlage kann so ebenfalls transportiert oder verstaut werden.
Geld, Zeit, Platz und Alter. Alter? ja richtig gelesen:
Die gute Erreichbarkeit aller Elemente und Bereiche der Anlage sollten nicht unberücksichtigt bleiben. Irgendwann ist man nicht mehr willens auf die Anlage zu klettern oder darunter her zu krabbeln um einen entgleisten Zug zu bergen. Hier sollte vielleicht lieber mit geringerer Tiefe gearbeitet werden, sodass man ohne Mühe an alles herankommt. Auch wenn man etwas kräftiger gebaut ist oder schwere Knochen hat, sollte man das bei der Planung im Blick behalten.
Tja, dass es sich bei unserem schönen Hobby nicht um eines der günstigeren handelt ist uns allen bewusst. Der Plan der Anlage sollte also zu dem passen, was ich in die Anlag investieren möchte. Schließlich soll diese ja auch fertig werden. Ein Plan mit allem Pi Pa Po kann da schon mal das Budget sprengen.
Neben dem Finanziellen Einsatz kommt aber auch noch die Frage nach der Zeit, die man zur Verfügung hat um die Anlage zu realisieren. Es gibt zahllose „Never Ending Storys“ das kann auch eine Art sein das Hobby zu betreiben, das sollte man aber unbedingt vorher wissen. Die Größe vom Gleisplan aber noch mehr die Anordnung spielen hier unweigerlich mit ein. Selbstredend, dass eine Megaanlage auf 3 Ebenen plus Schattenbahnhof wesentlich mehr Ressourcen einfordert, als eine schlanke Point to Point Anlage mit Fiddel Yard auf einer Ebene.
Oft ist der Wunschzettel größer als der zur Verfügung stehende Raum hergibt. Hier ist ein gesundes Maß zu empfehlen. Weniger ist oft mehr, aber das ist meine ganz persönliche Meinung.