Schattenbahnhof auf der Modellbahn
Ein Schattenbahnhof (SBf) ist ein wichtiger Bestandteil einer Modelleisenbahn-Anlage. Es handelt sich dabei um einen versteckten Bereich, der hinter oder unter der sichtbaren Modellbahnanlage liegt und meist nicht direkt zugänglich ist. In einem Schattenbahnhof werden Züge gelagert, bevor sie in den sichtbaren Bereich der Anlage gebracht werden.
Die verschiedenen Arten von Schattenbahnhöfen
Sie sind die Herzkammer einer Fahranlage. Auf verborgenen Speichergleisen können komplette Züge und Garnituren geparkt werden um von dort aus bei Bedarf den sichtbaren Bereich der Anlage zu befahren und zu beleben. Bereits mit einem zusätzlichen Speichergleis kann für Abwechslung in der Zugfolge gesorgt werden.
Der einfachste SBf ist ein verdecktes Gleis auf welches die Züge einfahren und parken, um sie aus dem Blickfeld der Betrachtenden zu entfernen. Ist das Gleis lang genug können sogar mehrere Züge hintereinander abgestellt werden. Die Steuerung kann dann über eine Blockschaltung geregelt werden.
Beispiel:
Das Fahrgleis der Strecke führt durch einen Berg. Hier hält der Zug. Sobald der nächste Zug sich dem Tunnel nähert, setzt der zuvor geparkte Zug die Fahrt fort und gibt das Speichergleis frei. Der nächste Zug kann jetzt einfahren und den Parkplatz im Berg übernehmen.
Selbst auf kleinsten Anlagen sorgt so eine einfache Schaltung für Abwechslung. Entsteht doch durch sie der Eindruck, dass die Züge viel länger unterwegs sind, bevor sie wieder im Blickfeld erscheinen. Andere Schattenbahnhöfe sind komplexer aufgebaut, haben über Weichen angebundene Speichergleise um das Abstellen und Wiederherausfahren der Züge zu vereinfachen.Giganten unter den SBf können sogar über mehrere Ebenen verlaufen. So ein SBf-Gigant übersteigt in Aufwand und Kosten nicht selten die der sichtbaren Gleisanlagen auf einer Modellbahnanlage. Hier weitere Informationen zum Platzgewinn durch Anordnung der Weichen.
Wozu einen Schattenbahnhof?
Die Verwendung eines SBfs kann dazu beitragen, den sichtbaren Bereich der Anlage sauber und aufgeräumt zu halten. Wenn Züge nicht benötigt werden, können sie im Schattenbahnhof gelagert werden, so dass der sichtbare Bereich der Anlage nur die Züge zeigt, die gerade in Betrieb sind. Auf diese Weise wird vermieden, dass die Anlage überfüllt wirkt und der Betrachter den Überblick verliert.
Ein weiterer Vorteil eines Schattenbahnhofs besteht darin, dass er mehr Flexibilität bei der Planung und Durchführung von Betriebsabläufen bietet. Die Züge können in verschiedenen Kombinationen und Reihenfolgen zusammengestellt werden, um den Betrieb der Anlage interessanter zu gestalten.
Schattenbahnhöfe können auch verwendet werden, um die Betriebsdauer der Anlage zu verlängern. Also Züge länger unterwegs sind. Wenn eine Schleife oder ein Rundkurs in den Schattenbahnhof führt, kann der Zug im Schattenbahnhof gedreht und zurück in den sichtbaren Bereich gebracht werden. Dies ermöglicht einen nahtlosen Betrieb, ohne dass die Züge ständig angehalten werden müssen.
Planung und Konstruktion eines Schattenbahnhofs
Die Planung und Konstruktion eines SBfs erfordert einiges an Geschick und Erfahrung. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass die Gleise und Weichen korrekt verlegt werden und dass der Platzbedarf der Züge berücksichtigt wird. Die Größe des Schattenbahnhofs sollte so gewählt werden, dass er ausreichend Platz bietet, um alle Züge zu lagern, die in der Anlage eingesetzt werden.
Es wird deutlich, dass ein Schattenbahnhof eine sehr individuelle Erweiterung der Modellbahn-Anlage darstellt. Platz und Gleisanlagen müssen auf das eigene Betriebskonzept bzw. das Anlagen-Thema abgestimmt sein. Das setzt vorausschauende Planung – aber auch die Berücksichtigung der drei Hauptressourcen: Zeit, Platz und Geld – voraus.
Kurz und knapp zu Schattenbahnhöfen
Insgesamt kann ein SBf ein wichtiger Bestandteil einer Modelleisenbahn-Anlage sein.
Ein Schattenbahnhof:
- hilft, den sichtbaren Bereich der Anlage aufgeräumt zu halten
- verlängert die Fahrzeit
- ermöglicht den Betrieb der Anlage interessanter und flexibler zu gestalten
- benötigt eine automatische Steuerung
- ist wartungsintensiv und
- je nach Umfang ein erheblicher Kostenfaktor
Die Steuerung von Schattenbahnhöfen
Da im Schatten der Modellbahnanlage in der Regel nicht auf Sicht gefahren werden kann, ist eine automatische Steuerung für den Schattenbahnhof essenziell. Ohne eine spezielle Steuerung, die es ermöglicht, sicher Züge in den Schattenbahnhof zu fahren, dort zu speichern und sie später wieder herauszufahren, ist ein Schattenbahnhof kaum zu realisieren. Es gibt verschiedene Arten von Steuerungen für Schattenbahnhöfe.
Verwendung von Blockstrecken.
Eine Möglichkeit ist die Verwendung von Blockstrecken. Dabei wird die Hauptstrecke in verschiedene Abschnitte unterteilt, so dass nur ein Zug auf einem Abschnitt fahren kann. Wenn ein Zug einen Streckenabschnitt im Schattenbahnhof verlässt, wird dieser Abschnitt automatisch freigegeben, so dass ein anderer Zug darauf einfahren kann.
Computergestützte Steuerung
Eine andere Möglichkeit ist die computergestützte Steuerung. Hierbei wird der Schattenbahnhof über ein Computerprogramm organisiert, das die Züge automatisch steuert und den Betrieb des Schattenbahnhofs überwacht.
Nur eine zuverlässige Steuerung für den Schattenbahnhof gewährleistet ein reibungsloses Funktionieren des Modellbahnsystems. Es ratsam, Schattenbahnhof und dessen Steuerung regelmäßig zu warten und zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie einwandfrei funktioniert. Je größer ein Schattenbahnhof ist, desto aufwendiger sind auch Pflege und Wartung. Nicht selten sogen Fehler in Schattenbahnhöfen für längere Pausen im Modellbahnhobby. Ein Schattenbahnhof sollte also auch aus diesen Gründen eine wohl durchdachte Angelegenheit sein.